40/2024 | Thema der Woche: Start-ups und die Wettbewerbsfähigkeit - Reboot statt politischer Hängepartie
40/2024 | Thema der Woche: Start-ups und die Wettbewerbsfähigkeit - Reboot statt politischer Hängepartie
Die "Bits & Pretzels" versammelt aktuell die Gründerszene in München. Grund zum Feiern gibt es aber wenig: Der in den kommenden Tagen vorgestellte Start-Up-Monitor attestiert, dass immer weniger Gründer ihren Kapitalbedarf decken können und somit in den nächsten zwölf Monaten vor dem Aus stehen. Bereits jetzt werden alle Kostenblöcke auf den Prüfstand gestellt, entsprechend sinkt zum ersten Mal seit Jahren die Anzahl der bei Start-Ups tätigen Mitarbeiter. Spätestens dies sollte der Ampel ein Weckruf sein, die statt zu handeln, aber vorzieht sich in aller Öffentlichkeit zu streiten. Die gefeierten Maßnahmen wie etwa die beiden Zukunftsfinanzierungsgesetze weisen zwar in die richtige Richtung, sind aber lediglich homöopathische Schritte.
Um international wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben, ist Deutschland auch auf eine lebendige Gründerlandschaft angewiesen, insbesondere im Bereich der Digitalökonomie. Vor allem nach der Coronakrise brauchen wir eine neue ökonomische Dynamik. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen für Existenzgründer dringend verbessert werden. Zur Unterstützung von Unternehmensgründungen wird neben dem Bürokratieabbau und der erleichterten Anwerbung ausländischer Fachkräfte, auch ein einfacherer Zugang zu Kapitalmitteln benötigt. Grundlegende Maßnahmen für eine bessere Kapitalversorgung sind u. a. eine Stärkung der Anlegerkultur und der Mitarbeiterbeteiligung, die Beendigung der steuerlichen Diskriminierung von Eigenkapital und die Stimulierung der Investitionen von Versicherungen sowie Pensionskassen auf dem Wagniskapitalmarkt.