Ein eigenes Grundstück im Metaverse
Ein eigenes Grundstück im Metaverse
Der Verkauf eines virtuellen Grundstücks für 900.000 US-Dollar im Juni 2021 erregte besonders viel Aufsehen. Was bringt eine Immobilie im Metaverse? Wie im echten Leben lässt sich mit dem An- und Verkauf sowie mit der Vermietung einer virtuellen Immobilie Geld verdienen. Solche Immobilien lassen sich auch als Verkaufsräume nutzen. So hat Samsung Anfang des Jahres 2022 seinen New Yorker Flagshipstore im Decentraland (einer virtuellen Welt) originalgetreu nachgebaut. Diesen können Nutzer dann mit ihren Avataren besuchen und auf eine ganz eigene Art erleben, und zwar von überall aus und ohne ins Flugzeug steigen zu müssen.
DIe wichtigsten Begriffe zum Kauf einer virtuellen Immobilie im Metaverse:
Metaversum
Es gibt mehrere Metaverse-Welten, in denen Land gekauft werden kann. Die wohl bekanntesten sind Decentraland, Sandbox oder Roblox. Hier haben sich bereits große Modemarken wie Nike und Gucci niedergelassen und bieten neben der Gelegenheit zum Networking auch digitale Modeartikel zum Kauf an. Das Decentraland können Nutzer mit ihrem Avatar erkunden. Dabei kann man schon einmal Grundstücke, die noch zu erwerben sind, ins Visier nehmen. Auf dem Marketplace werden Digital Assets wie Land oder Kleidungsstücke gehandelt. Auch hier zählt – wie im echten Leben – beim Immobilienkauf: Lage, Lage, Lage. Große Plätze (»Plazas«) sind die begehrtesten Lagen, weil hier der größte "Fußgängerverkehr" stattfindet.
Blockchain
Blockchain ist eine technische Lösung, um Daten in einer verteilten Infrastruktur ohne zentrale Instanz nachvollziehbar und manipulationssicher im Konsens zu verwalten. Die Blockchain-Technologie ist auch die Basis für das Metaverse: Über Blockchain wird jeder Vorgang im Metaverse durch eine besondere Verschlüsselungstechnologie sicher verifiziert und gespeichert. Dazu gehört auch der Erwerb einer Immobilie.
Avatar
Um im Metaverse aktiv zu werden, müssen Nutzer ein virtuelles Ich erstellen: Einen Avatar. Der Nutzer hat es in der Hand, wie er von anderen wahrgenommen wird. Anbieter wie Ready Player Me ermöglichen die Erstellung von Avataren für jeden Geschmack. Von einer wahrheitsgetreuen Kopie des realen Ichs bis hin zum Roboter-Monsterwesen ist alles möglich. Der Avatar lässt sich dann vielfältig ausstatten und ist jederzeit änderbar. Modehersteller haben hier längst das Potenzial für digitale Produkte erkannt. Adidas zum Beispiel hat seinen Sneaker Ozworld über eine Metaverse-Plattform vermarktet, noch bevor er in die realen Läden kam.
NFT
NFT steht für Non Fungible Token. Zu Deutsch: Nicht ersetzbare Wertmarken. Im Gegensatz dazu sind Fungible Token wie Bitcoin austauschbar. NFTs existieren auf einer Blockchain, meistens der Ethereum-Blockchain. So können NFTs zum Nachweis des Eigentums eines Vermögenswertes, wie einer Immobilie, verwendet werden. Auch Avatare und digitale Artikel sind NFTs.
Kryptowährung
Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether existieren ebenfalls nur virtuell. Im Gegensatz zu einer "echten" Währung sind Kryptowährungen keine gesetzlichen Zahlungsmittel und lassen sich nicht unmittelbar in Bargeld realisieren. Transaktionen wie der Kauf von virtuellem Land können mit Kryptowährungen aus dem eigenen Kryptowallet bequem von überall aus vorgenommen werden.
Kryptowallet
Das Kryptowallet ist der Ausgangspunkt digitaler Assets (Vermögenswerte). Hier werden die privaten Schlüssel aufbewahrt und Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether versendet, empfangen oder ausgegeben. Durch sie gestaltet sich der Einkauf im Metaverse so einfach wie mit einer Kreditkarte. Um eine Immobilie zu kaufen, muss sich der Nutzer ein solches Wallet zulegen und dieses mit entsprechenden Assets befüllen. Danach kann der Immobilienkauf ganz virtuell realisiert werden.
Wird die reale Welt zu einem Computerspiel? Klar ist: Computerspiele wie Second Life oder Fortnite haben ihren Ursprung in diesen virtuellen Welten, in der gerade ein völlig neuer Wirtschaftsraum entsteht. Derzeit gibt es etwa 400 Millionen Nutzer im Metaverse. Zum Vergleich: Twitter hat nur halb so viele, etwa 200 Millionen Nutzer. Nach Prognosen von Bloomberg wird der Markt bis 2030 ein Volumen von 800 Milliarden US-Dollar haben.