Kommentar zum #CSRD-Regulierungswahn
Kommentar zum #CSRD-Regulierungswahn
Mit der Umsetzung der CSRD-Richtlinie schafft die EU ein Instrument, das den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen von 12.000 auf 50.000 Unternehmen ausweitet – in Deutschland steigt ihre Zahl von ursprünglich 500 auf 15.000. So löst die Maßnahme erhebliche bürokratische Belastungen aus und nach Schätzungen des Justizministeriums entsteht der Wirtschaft dadurch ein Erfüllungsaufwand von einmalig 748 Millionen Euro zu Beginn und weiteren 1,4 Milliarden Euro jedes Jahr. Annahmen, die vermutlich noch optimistisch sind. So werden Ressourcen gebunden, die eigentlich bei ökologischer und digitaler Transformation helfen könnten und am Ende ergibt sich ein paradoxer Effekt: Die Maßnahme konterkariert den Wandel, steht ihm im Wege.
Ärgerlich sind aus Sicht von DIE JUNGEN UNTERNEHMER aber weitere Aspekte der CSRD, einer ganz besonders: Die Richtlinie stellt die Wirtschaft mal wieder mit einem Pauschalurteil an den Pranger: Sie verstießen systematisch gegen ESG-Kriterien und müssten deshalb überwacht werden. Politik und Zivilgesellschaft sollen von Unternehmen Rechenschaft einfordern können – und so den Druck erzeugen, Geschäftsmodelle an Kennzahlen mit zweifelhafter Aussagekraft anzupassen, die auch noch methodischen Messproblemen unterliegen: Es geht unter anderem um Kennzahlen, die getroffene Aussagen über Verhaltensweisen bei der Nachhaltigkeit messen sollen. Dahinter steckt ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Unternehmertum. Diejenigen, die große Teile unseres Wohlstands mutig erwirtschaften, werden der Gesellschaft als ein Übel verkauft, das kontrolliert und eingehegt werden muss.