Kommentar zum #KI-VersagerDeutschland
Kommentar zum #KI-VersagerDeutschland
Auch im europäischen Vergleich werden insbesondere in Frankreich deutlich mehr Anstrengungen für die Standortattraktivität bezüglich Künstlicher Intelligenz unternommen. Während unser Nachbar auf der anderen Rheinseite das Thema KI unter Macron zur Chefsache gemacht hat, läuft es bei der Ampelregierung in Deutschland als ein Nebenthema unter vielen. Strukturell zeigt sich das schon dadurch, dass bis heute ein Kompetenzwirrwarr bei der Digitalisierungspolitik herrscht und viele verschiedene Häuser mitmischen. Leider gilt hier die alte Weisheit: Viele Köche verderben den Brei.
Nur Geld alleine, durch möglichst viele und hohe Subventionen, wird allerdings keine dauerhafte Lösung sein. Es kommt auf die Rahmenbedingungen wie Bürokratieabbau und leichtere Gründungsmöglichkeiten an. Mit der KI-Strategie aus dem BMBF ist ein erster Schritt gemacht, jetzt muss an der konsequenten und praktischen Umsetzung gearbeitet werden. Und die Strategie müsste um einen wichtigen Aspekt ergänzt werden: Für die bessere wirtschaftliche Verwertung von universitärer (Grundlagen-)Forschung müssen die Finanzierungsbedingungen für reifere Start-Ups (Grown-Ups) besser werden. Wenn man den Kapitalsammelstellen (wie Pensionsfonds und Versicherungen) die regulatorische Fesseln abnimmt, könnten diese dort investieren – sie verfügen über erhebliche Summen und wollen das Geld auch einsetzen! Dadurch würde privates Kapital mobilisiert und gehebelt. Leider sind diese Anstrengungen aus dem Zukunftsfinanzierungsgesetz herausgestrichen worden. Dass es anders geht, zeigt wieder einmal Frankreich: Dort wird genau das bereits eifrig getan. Dass es an der EU und ihren Vorgaben liegt, ist also nur eine Ausrede.