Frankfurter Rundschau
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Gemeinsam, nicht gegeneinander
"Wer ist für Saskia Esken vermögend? Der Sohn, der sich für den Eigenbedarf eine Eigentumswohnung für die Altersvorsorge anspart und der in den nächsten Jahren die Eigentumswohnung seiner Eltern erben wird? In Berlin, Frankfurt oder Stuttgart ist man damit bei einem ansehnlichen "Vermögen". Die Inhaberin oder der Inhaber eines Familienunternehmens in vierter Generation, deren Kapital in Maschinen und Fabrikhallen steckt? Wo zieht Frau Esken die Grenze und wo entzieht sie den Menschen ihre Grundlage für Vorsorge oder unternehmerische Wertschöpfung?
Um die Krise zu überstehen, steuern viele Firmen auf eine Überschuldung zu. Für die Mitte gibt es keine Zuschüsse, sondern nur Kredite, die zurückgeführt werden müssen. Es wird daher eine der größten Überschuldungswellen über uns zusammenschlagen. In dieser riskanten Lage - im Wege neuer Steuern - Betriebsvermögen aus den Firmen zu ziehen, würde dafür sorgen, dass den nach Corona verbliebenen Unternehmen die Luft ausgeht und Arbeitsplätze verloren gehen", erklärt sie.
Der Artikel erschien am 6. Mai in der Frankfurter Rundschau auf S. 10 und ist online abrufbar.