Regionalkreis: Oberfranken
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Falsche Prioritäten
Der Mangel an Fachkräften ist längst imAlltag angekommen: Handwerker haben exorbitante Wartezeiten, Kitas schließen wegen Personalknappheit, und Restaurants haben nur noch stundenweise die Küche offen. In den Betrieben zeigt sich ein ähnliches Bild. Trotzdemliegt die Priorität der Bildungsfinanzierung im Hochschulbereich. Dabei haben wir über 200000 unbesetzte Ausbildungsplätze in Deutschland. Und zu viele, die eine Ausbildung beginnen, haben gravierende Schwächen beim Lesen, Schreiben, Rechnen. Zugleich wird zu wenig in die frühkindliche und schulische Bildung investiert, Kita-Plätze sind rar und teuer, die Schulenmarode und die Berufsschulen führen ein Schattendasein. Kann sich Deutschland das leisten? Nein! Wir brauchen eine neue Verteilung der staatlichen Mittel. Es ist höchste Zeit,mehr in Kindergärten und Schulen zu investieren – statt vorrangig in immermehr Studiengänge, die uns volkswirtschaftlich nicht weiterbringen. Warum bekommen diejenigen, die mit ihrem Studienabschluss ein höheres Gehalt erzielen können, das ganze Studium umsonst? Und warum müssen hingegen die anderen das über ihre Steuern mitfinanzieren? Die universitäre Ausbildung könnte über Studiengebühren abgedeckt werden. Spezielle Programme, wie Stipendien oder Bildungskredite, müssen denjenigen helfen, die sich das Studiumsonst nicht leisten könnten. Unseren Lebensstandard sichern auch die Facharbeiter und Handwerker. Die jungen Menschen, die zu uns in die Betriebe kommen, benötigen eine gute Grundlagenbildung. Wir können es uns nicht länger leisten, hier nachlässig zu sein undmüssen Kindern und Jugendlichen endlich ein solides Fundament für eine Laufbahn ohne Hochschulabschluss verschaffen.